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Schreibmaschinen - Oldie-Tipper mit ­Potenzial

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Behutsam nimmt Arnold Betzwieser den schlanken stählernen Führungsstift zwischen Daumen und Zeigefinger, hebt ihn an und platziert die Spitze des Stifts auf dem Zeichenfeld direkt auf dem Buchstaben »M«. Dann betätigt er die schwarze Schreibtaste – und schon erscheint der Buchstabe auf dem eingespannten Blatt Papier. 

Eine rote Mignon 2 aus dem Jahr 1904

»So hat man früher geschrieben«, erzählt der Steuerberater und passionierte Schreibmaschinensammler aus dem unterfränkischen Miltenberg amüsiert. Die Maschine mit dem Führungsstift ist eine Mignon 2 aus dem Jahr 1904, hergestellt vom späteren Elektrokonzern AEG. Es handelt sich um eine rote Mignon, darauf legt Betzwieser besonderen Wert, denn diese Maschinen sind seltener als die Varianten in Schwarz. Den Wert schätzt der Experte und Autor Leonhard Dingwerth auf 1.000 bis 2.000 Euro. 

Betzwieser blickt in seine Bücherregale mit der umfangreichen steuerrechtlichen Fachliteratur und scherzt: »Wenn alle Gesetzestexte heute noch mühsam auf Einzeigermaschinen wie der Mignon 2 getippt werden müssten, wäre der bürokratische Output vielleicht geringer.« 

Die Faszination historischer Schreibmaschinen

Auch für die Stuttgarter Journalistin Andrea Zimmermann geht von historischen Schreibmaschinen eine besondere Faszination aus. Gemeinsam mit ihrem Mann kaufte sie in den 1970er-Jahren auf dem Karlsruher Flohmarkt spontan das Modell »Ideal« von Seidel und Naumann (Dresden) aus dem Jahr 1920 für 10 D-Mark. Der Oldie war so gut in Schuss, dass ihr Mann seine gesamte Diplomarbeit darauf tippen konnte. »Kürzlich hat uns jemand 100 Euro dafür geboten, aber wir wollen sie nicht verkaufen. Für uns sind alte Schreibmaschinen Zeitzeugen. Und für mich als Journalistin gehören sie auch irgendwie zur Geschichte meines Berufsstands«, sagt Andrea Zimmermann.

Immerhin zeigt dieses Beispiel, dass gesuchte historische Schreibmaschinen durchaus als Wertanlage taugen, wenngleich die Preise in jüngster Vergangenheit unter Druck gerieten. Grund: Viele prominente Sammler sind gestorben, und die Erben verscherbeln die guten Stücke sehr günstig im Internet. 

Eine Malling Hansen für 50.000 Euro

Die wirklich gesuchten Oldie-Tipper freilich erzielen noch immer Top-Preise. Was die »Blaue Mauritius« für Briefmarkensammler, ist die »Malling Hansen« aus Dänemark für den Liebhaber historischer Schreibmaschinen. Eigentlich ist die »Malling Hansen« eine Schreibkugel, in die Typenstäbe eingeführt wurden. Am oberen Ende der Stäbe befinden sich die Tastenknöpfe, am unteren die Typen. Auf Tastendruck wird der betreffende Buchstabe auf die Papierseite gedruckt. Die im Jahr 1867 auf den Markt gekommenen dänischen Schreibköpfe tragen den Namen von Pastor Malling Hansen, seinerzeit Direktor einer Taubstummenanstalt in Kopenhagen. Mit seinen Schreibköpfen wollte er den Taubstummen helfen, schriftlich ebenso schnell kommunizieren zu können wie mit der Zeichensprache. 

Schreibmaschinen aus Holz vom österreichischen Tischler Peter Mitterhofer

Von den Hunderten von Schreibkugeln sind nach Ansicht von Arnold ­Betzwieser nur noch ein paar übrig geblieben. Und die erzielen heute Preise von 50.000 Euro und mehr. Noch begehrter und wertvoller sind die hölzernen Schreibmaschinen des österreichischen Tischlers Peter Mitterhofer. Der Preis hierfür dürfte ebenfalls im hohen fünfstelligen Bereich angesiedelt sein – allerdings eher theoretisch, denn: »Die wenigen noch vorhandenen Exemplare sind in festen Händen«, so Arnold Betzwieser.

Hammonia - die erste deutsche Schreibmaschine

Zu den besonderen Schätzen gehören ferner die amerikanische Sholes & Glidden-Typenhebelmaschine aus dem Jahr 1874, die später unter dem Namen »Remington No. 1« verkauft wurde und heute einen Sammlerwert von bis zu 10.000 Euro erreicht. Arnold Betzwieser ist derweil noch auf der Suche nach einem ganz besonderen Modell: der im Jahr 1882 von der Hamburger Nähmaschinenfabrik Guhl & Harbeck hergestellten »Hammonia«. Dies war immerhin die erste deutsche Schreibmaschine. Für sie muss man heute ebenfalls mit einem fünfstelligen Preis rechnen.

Gesucht sind Prototypen und Einzelstücke

Als Wertanlage geeignet sind vor allem die seltenen Stücke: »Das obere Preissegment bis 20.000 Euro ist immer noch stabil. Gesucht werden dabei vor allem Prototypen und Einzelstücke«, sagt Stefan Beck. Im mittleren Preissegment bis 2.000 Euro seien die Preise aber um bis zu 30 Prozent gesunken. Das mag vielleicht eine günstige Einstiegsmöglichkeiten für angehende Sammler sein. Historische Schreibmaschinen bis 150 Euro hingegen eignen sich eher als Dekorationsstücke. 

Vor allem Schreibmaschinen aus dem 19. Jahrhundert interessant 

»Als Wertanlage kommen vor allem Schreibmaschinen aus dem 19. Jahrhundert in Frage. Aus dem 20. Jahrhundert können Einzelstücke bis in die 1920er-Jahre interessant sein«, stellt Arnold Betzwieser fest. Die jüngeren Modelle seien im Internet schon für ein paar Euro zu haben. 

Neben der Seltenheit und dem Erhaltungszustand der Maschinen wirkt sich natürlich auch die Provenienz wertsteigernd aus. Ein prominenter Vorbesitzer, der mit der betreffenden Schreibmaschine gearbeitet hat, macht das Sammlerstück besonders interessant. Friedrich Nietzsche zum Beispiel tippte auf einer »Malling Hansen«. 

Investmentkompass

Welche Modelle?
Als Kapitalanlage geeignet sind nur Modelle aus dem 19. Jahrhundert bis in die 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Schreibmaschinen sollten voll funktionsfähig und gut erhalten sein, um einen angemessenen Preis zu erzielen. Bei Maschinen mit Gummi­typen – vor allem bei Eintaster-Modellen – sind die Typengummis allerdings in der Regel nicht mehr vorhanden.

Wo gibt es Informationen?
Empfehlenswert ist das Buch Historische Schreibmaschinen von Leonhard Dingwerth (Regenstauf 2008). 
Zeitschriften und andere Publikationen zum Thema sind beim Internationalen Forum Historische Bürowelt (www.ifhb.de) zu beziehen.

Empfehlenswerte Websites
www.curta.ch (Beck’s Schreib- und Büromaschinenmuseum, Pfäffikon, Schweiz)
www.breker.com (Auktionshaus in Köln)
http://www.stb-betzwieser.de/aktuelles/ausstellung/index.php (Sammlung von Arnold Betzwieser)

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