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Schreibgeräte - Spekulieren mit ­Edelfedern

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Stefan Schnirch aus der Nähe von Pforzheim ist weder Edelmetallhändler noch Spekulant. Trotzdem hat er den Silberpreis genau im Visier. Er ist Chef der Waldmann KG, eines traditionsreichen mittelständischen Herstellers von hochwertigen Schreibgeräten, der ausschließlich Sterling-Silber verarbeitet. Mit dem Silberpreis ging es in den vergangenen Jahren stetig auf und ab. Das ist einerseits gut für seine früheren Kunden, denn wer sich vor einigen Jahren ein Schreibgerät aus Sterling-Silber zu niedrigen Silberpreisen gönnte (oder besser noch: es sich schenken ließ), darf sich heute über einen Wertzuwachs freuen. Andererseits bedeuten steigende Silberkurse aber auch höhere Herstellungskosten. Immerhin verarbeitet Waldmann Jahr für Jahr etwa eine Tonne Silber.

Stefan Schnirch aus der Nähe von Pforzheim ist weder Edelmetallhändler noch Spekulant. Trotzdem hat er den Silberpreis genau im Visier. Er ist Chef der Waldmann KG, eines traditionsreichen mittelständischen Herstellers von hochwertigen Schreibgeräten, der ausschließlich Sterling-Silber verarbeitet. Mit dem Silberpreis ging es in den vergangenen Jahren stetig auf und ab. Das ist einerseits gut für seine früheren Kunden, denn wer sich vor einigen Jahren ein Schreibgerät aus Sterling-Silber zu niedrigen Silberpreisen gönnte (oder besser noch: es sich schenken ließ), darf sich heute über einen Wertzuwachs freuen. Andererseits bedeuten steigende Silberkurse aber auch höhere Herstellungskosten. Immerhin verarbeitet Waldmann Jahr für Jahr etwa eine Tonne Silber.

Alte und streng limitierte Füllfederhalter der Marken Montblanc und Pelikan beliebt

Stefan Schnirch setzt auf die Faszination dieses Edelmetalls in seiner verarbeiteten Form: »Silbermünzen mögen ihren Reiz haben, aber ein Schreibgerät aus Sterling-Silber ist doch das Schönste, was einem aus diesem Edelmetall buchstäblich zwischen die Finger kommen kann.«

Das dürften die Sammler edler Schreibgeräte ähnlich sehen, selbst wenn für manchen nicht unbedingt das verwendete Material im Vordergrund steht. Viele der weltweit aktiven Schreibgeräte-Aficionados lieben besonders alte und streng limitierte Füllfederhalter der Marken Montblanc und Pelikan.

Besonders begehrte Vintage-Modelle 

Besonders begehrt sind dabei Vintage-Modelle aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Für ein gut erhaltenes Montblanc-Meisterstück aus 14-karätigem Gold, hergestellt Ende der 1940er-Jahre, muss man heute immerhin einen mittleren vierstelligen Preis akzeptieren. Und das Berliner Sammler-Fachgeschäft Linckersdorff bot vor einiger Zeit auf ebay eine Sammlung mit über 500 zum Teil sehr seltenen Füllfederhaltern für eine halbe Million Euro an. 

Streng limitierte Auflagen zeitgenössischer Modelle

Auch bei den zeitgenössischen Modellen sind streng limitierte Auflagen ­begehrt. Einige Unternehmen fertigen zudem hochwertige Schreibgeräte, die unter den Markennamen anderer Luxusgüterhersteller auf den Markt kommen. Die italienische Manufaktur Omas, die inzwischen zum Edelkonzern Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH) gehört, stellte vor einigen Jahren einen auf 500 Stück limitierten Füllfederhalter für Zino Davidoff her. Cuervo y Sobrinos, eine Luxusmarke mit kubanischen Wurzeln, buhlt mit ihren limitierten Schreibgeräten »Mille Miglia« um die Gunst von Sammlern und Oldtimer-Freunden. »Die Schreibgeräte werden exklusiv bei Montegrappa in Handarbeit hergestellt«, sagt Egbert Klapper, Geschäftsführer von Cuervo y Sobrinos Deutschland.

Wertentwicklung auch abhängig von den Edelmetallpreisen

Schreibgeräte aus massivem Edelmetall können infolge gestiegener Gold- und Silberpreise sehr teuer werden, bieten jedoch Aussicht auf Werthaltigkeit und vielleicht sogar Wertzuwachs. Vorausgesetzt freilich, die Edelmetallpreise steigen deutlich an, was viele hoffen und manche fürchten. 

Wer sich einen neuen Füllfederhalter einer bekannten Marke aus 18-karätigem Gold kaufen möchte, sollte aktuell mit einem fünfstelligen Betrag rechnen. Das Montblanc Meisterstück Solitaire Roségold Barley mit Feinkorn-Guilloche-Muster wurde im Jahr 2023 für über 20.000 Euro angeboten. Dafür funkelt ein kleiner Diamant auf dem Clip. Der angeblich teuerste Füller der Welt – der »La Modernista Diamants« von Caran d’Ache mit 5072 Top-Wesselton-Diamanten – wurde zu einem Preis von rund 265.000 Euro angeboten. Massiv goldene Kugelschreiber bekommt man derzeit für um die noch deutlich unter 10.000 Euro, so etwa einen Waterman »Exception«. Doch eenn es nicht unbedingt massives Gold sein muss, geht es auch eine Nummer kleiner. Das Meisterstück Solitaire Ceramics Black Prisma aus Messing wird für rund 1.000 Euro gehandelt. Günstigere Schreibgeräte aus Sterling-Silber

Erheblich günstiger sind da Schreibgeräte aus Sterling-Silber, wie sie zum Beispiel von Parker und Waldmann zu haben sind. »Unsere Modelle kosten zwischen 150 und  1.000 Euro, allerdings haben wir auch limitierte Stücke, die preislich im vierstelligen Bereich angesiedelt sind«, sagt Stefan Schnirch von der Firma Waldmann. Zu den Raritäten gehört etwa ein mit Diamanten besetzter Silber-Füllhalter, der anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Segelwettbewerbs »American’s Cup« vor über zwanzig  Jahren gefertigt wurde. Überhaupt scheinen die Silber-Schreiber aus dem Nordschwarzwald im Ausland besonders gefragt zu sein – bis hinauf in höchste Regierungsstellen. Stefan Schnirch präsentiert stolz eine Box mit markantem Schriftzug: Es ist die Unterschrift des früheren britischen Premiers Tony Blair. Der einstige Hausherr in Downing Street 10 verschenkte diesen sehr individuellen Füllfederhalter an gute Freunde und Gäste.

Investmentkompass

Material
Füllfederhalter aus massivem Gold sind zwar aufgrund des hohen Preises für das gelbe Edelmetall äußerst wertvoll, allerdings kaum noch zu bezahlen. Eine 18-karätige Goldfeder indessen sollte es schon sein. 

Seltenheit
Limitierte Auflagen und Vintage-Schreibgeräte großer Marken (also Modelle, die 500 Jahre oder älter sind) erzielen bei Liebhabern in der Regel gute Preise. 

Führende Marken
An erster Stelle steht nach wie vor Montblanc. Weitere Top-Marken sind Montegrappa, Omas, Caran d’Ache, aber auch Pelikan – vor allem, wenn es um Vintage-Schreibgeräte geht. Unter den zeitgenössischen Federhaltern hat der »Pen of the year« von Faber ­Castell viele Freunde. Dieses Highlight wird aus jährlich wechselnden Edelmaterialien hergestellt. Wer ihn haben will, muss einen vierstelligen Preis akzeptieren.

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